INNENARCHITEKTUR. Bei der Arbeit mit seinen Kunden setzt Jürgen Wagner auf eine genaue Bedarfsanalyse – und auf Vertrauen. Denn nur durch eine gute Beziehung kann man Wohnräume in Wohnträume verwandeln.
Wie sind Sie zum Einrichten gekommen?
Wagner: Ich habe Tischler gelernt. Meine Eltern wollten unbedingt, dass ich einen ordentlichen Beruf erlerne. Ich wollte damals eigentlich studieren und technischer Zeichner werden und konnte mich anfangs für den Beruf Tischler nur wenig begeistern. Aber mit der Zeit bin ich hineingewachsen. Ich hatte immer sehr gute Lehrmeister, die mir viel freie Hand gelassen und mir Entwicklungsmöglichkeiten gegeben haben. Bei Team 7 bekam ich dann die Chance, in den Verkauf zu gehen. Das war das Sprungbrett zu meiner jetzigen Selbstständigkeit. Im September 2015 habe ich mit einem Geschäftspartner das Unternehmen HomeSelect gegründet. Seit Jänner dieses Jahres bin ich Eigentümer meines Unternehmens.
Was macht Ihr Angebot aus?
Wagner: Ich versuche, den Kunden abzuholen und zu begeistern. Er bekommt von mir keine Einrichtung von der
Stange, er wird individuell von A bis Z betreut. Ich suche die Einrichtung nach seinen Wünschen aus und bringe dazu meine Ideen, meine Konzepte und meine Erfahrung ein. Ich trete als Generalunternehmer auf und arbeite mit allen Gewerken vom Installateur bis zum
„Das Schönste an meinem Beruf ist, wenn die Kunden wirklich zufrieden mit dem Ergebnis sind.“
Elektriker zusammen – d. h., ich nehme dem Kunden so viel wie möglich ab. Wir sind alle berufstätig, haben Familie und Freunde und möchten auf Urlaub fahren. Wir haben gar nicht die Zeit, uns selbst um alles zu kümmern. Daher brauchen wir jemanden, der uns diese Dinge abnimmt und uns dabei hilft, unseren ganz persönlichen Wohntraum zu realisieren.
Worauf kommt es bei der Kundenbeziehungan?
Wagner: Für mich ist Vertrauen das Wichtigste. Man bekommt Einblick in sehr private Lebensbereiche. Es geht um die Frage, was will jemand verändern, vereinfachen oder moderner gestalten. Dadurch entsteht auch eine Bindung, bei der Vertrauen und Diskretion extrem wichtig sind. Da macht man schon einmal einen Kasten auf oder geht in einen Raum, der nicht aufgeräumt ist. Aber das ist mir völlig egal – es geht mir einfach darum, wirklich zu verstehen, wie ein Kunde wohnt und was seine Bedürfnisse sind. Die Bedarfsermittlung ist bei mir eigentlich das Wichtigste. Erst danach erfolgt die Planung.
Wie wichtig sind aktuelle Trends?
Wagner: Natürlich informiere ich mich laufend über aktuelle Trends, aber ich sage immer: „Trend ist, was gefällt.“ Im Vordergrund stehen immer die eigenen Bedürfnisse und da sind Trends nicht das Wichtigste.
QUELLE: MOMENTS Oberösterreich Printausgabe Oktober 2020